Rückblick 2018 – 2016

Projekte 2018 – 2016

Teenyrepublik

Über 70 junge Menschen – zeitweilig waren über 100 Menschen involviert – übten vom 14. bis 16. November 2018 im KiEZ am Hölzernen See Demokratie.

Sechs Teams bildeten je eine Fraktion zu den Themen „Angeln“, „Medien“, „Forschung und Technik“, „Umwelt und Natur“, „Bildung“ und „Sport“. Sie versuchten die jeweils anderen davon zu überzeugen, dass das eigene Thema das „beste“ sei.

Am Sonntagvormittag gaben die TeilnehmerInnen jeweils eine Stimme für ein Thema in einer geheimen Wahl ab.
Bis dahin führten die Fraktionen einen ideenreichen und ernsten Wahlkampf, bei dem der Spaß nicht zu kurz kam.

Höhepunkt des Wahlkampfs war das Abendplenum am Samstagabend, dass der Ex-Landrat und jetziger Vorsitzender des Kreistages im LDS Martin Wille leitete, in dem die Teams ihre Themen präsentierten.

Daran nahmen teil Sven Irrgang und Robert Seelig (beide Kreistagsabgeordnete), Alexander Kunath (Vorsitzender einer regionaler Jugendorganisationen), Chris Greunke (Geschäftsführer eines Vereins), Wahiba Megdad (Lebenskundelehrerin), Elke Schumann und Christine Schilling (Vorsitzende des KiEZ-Trägervereins und Geschäftsführerin des KiEZ am Hölzernen See) u.a. teil.

Im Verlauf waren weitere Persönlichkeiten zu Gast bei den Jugendlichen. Einige beteiligten sich aktiv an verschiedenen Workshops, wie Breakdance, Fotowerkstatt, Kochaktion, Wasserexperimente, Angeln, Musik oder Gesprächsrunden.

Trotz des straffen Programms gab es Zeit für Disko und Singen am Lagerfeuer mit Pfannkuchen und alkoholfreiem Punsch.

Ohne Probleme waren syrische, afghanische, tschetschenische und iranische Jugendliche ins Camp integriert.

Das Ergebnis der Wahl ist zwar den Aktionen und Erfahrungen, die die jungen Menschen machten, nachgeordnet. Aber es gab eine 100 %ige Wahlbeteiligung bei der alle Stimmen gültig waren.
Höchst interessant war, dass bei Regierungsbildungen Koalitionen nötig werden würden.

Wahlergebnis: 14 % Angeln, 18 % Medien, 20 % Forschung und Technik, 14 % Umwelt und Natur, 14 % Bildung, 20 % Sport.

Neben der Finanzierung durch „Partnerschaft für Demokratie“ unterstützte auch die Stadt Königs Wusterhausen.

erFahren Israel 2018

Der Begleitausschuss hatte im Januar 2018 beschlossen, das Projekt des Stadtjugendringes Königs Wusterhausen „Erinnerungspädagogik neu gestalten, um Demokratiewerte zu vermitteln“ zu fördern.

​Ausgangspunkt dieses Projektes waren Fragestellungen, die sich nach der mehrjährigen Realisierungen der erfolgreichen 3-Jahresreihe „Geschichte erFAHREN“ (Dachau, Theresienstadt, Auschwitz) ergeben hatten:

​Was passierte mit den überlebenden europäischen Juden nach der Befreiung aus den KZ, was wurde aus dem latenten Antisemitismus heute?

​Nach gründlichen Vorbereitungen u.a. mit einem Wochenendseminar und einem Besuch in der israelischen Botschaft, fuhren TeilnehmerIinnen aus dem Stadtjugendring, der Katholischen Jugend und der Kreissportjugend (sie hatten an der 3-Jahresreihe teilgenommen) nach Israel .

Alle verstanden sich bereits vor der Abreise als MultiplikatorInnen im Rahmen von Erinnerungspädagogik.

​Gemäß dem BGA vorgelegten Programm wurden die Gedenkstätten Yad Vashem (die zentrale Gedenkstätte für die 6 Millionen ermordeten Juden), Yad Layeled (Erinnerungsstätte für die getöteten Kinder) und das Museum der Ghettokämpfer mit den Sonderausstellungen zur Vernichtungsstätte Treblinka und dem Eichmann-Prozess besucht.

​Einen Eindruck, wie jüdische Einwanderer nach dem Holocaust auf dem Gebiet des heutigen Israel empfangen wurden, erlebten die TeilnehmerIinnen in der Gedenkstätte des Camps in Atlith.

​Am 04.11., dem 23. Jahrestag der Ermordung des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin, standen die TeilnehmerIinnen in Erinnerung schweigend an der Stelle des Attentats.

​Vom Leiter des Instituts Neue Impulse e.V., Rudi-Karl Pahnke, der die Reise maßgeblich inhaltlich und vor Ort organisatorisch vorbereitet hatte und durchgängig dabei war, erhielten die TeilnehmerIinnen höchst sachkundige Erklärungen.

​Die Gespräche mit Überlebenden der Shoha haben sich bei allen tief eingebrannt; George Sheffi, der in Yad Vashem seine Geschichte erzählte oder Joaw Hacarmeli, der durch die Gedenkstätte Atlih begleitete und anschließend „sein“ Haifa zeigte.

​Höchst interessant war bei einem Besuch im israelischen Jugendherbergswerk zu erfahren, wie eng in Israel die Arbeit der Jugendherbergen mit Bildungsarbeit verknüpft ist.

In Tel Aviv wohnte die Gruppe in einer Jugendherberge, die an das Attentat auf israelische Sportler während der Olympiade in München 1972 erinnert, bei dem 12 Athleten und Betreuer getötet wurden.

​Sehr aufschlussreich war das Gespräch mit dem Bischof der Evangelischen Lutheranischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, Sani Ibrahim Charlie Azar, hinsichtlich des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religionen.

​Ein Abendgespräch mit dem Nahostkorrespondenten Ulrich Sahm in dessen Wohnung in Jerusalem, wo er auch für die TeilnehmerIinnen traditionell gekocht hatte, half bereits zu Beginn des Israelaufenthaltes genauer und differenzierter die politische Situation in der Region zu betrachten.

​Zweifellos war der Höhepunkt der Besuch bei Miki Goldman-Gilead, Auschwitz-Häftling, Überlebender der Schoa und einer der 12 Ermittler gegen Adolf Eichmann, dem „Regisseur“ der „Endlösung der Judenfrage“.

Über vier Stunden berichtete er aus seinem Leben und beantwortete alle Fragen.
Was für ein beeindruckender Mensch, welch bewegender Nachmittag!

Bei diesem gewaltigen Programm scheint es rätselhaft, wie es geschafft wurde, in Jerusalem die christliche und muslemische Altstadt mit Damaskustor, Grabeskirche, Felsendom, Klagemauer, Markt, in Haifa das Templerviertel, die deutsche Kolonie und den gewaltigen Blick über die Stadt, in Akko, der Stadt der Kreuzritter, den Shuk (Markt), die Altstadt, den Hafen, im Norden Judäas einen wichtigen Ort jüdischer Gelehrsamkeit in Sedaf, oder um den See Genezareth herum urchristliche Stätten wie Kapernaum, den Berg der Seligpreisung oder eine Taufstelle in Yardenit zu besuchen.

​Das 4.000 Jahre alten Tel Aviv Jaffa erlebten die TeilnehmerIinnen wie in „1000 und einer Nacht“.

​Am Abend des vorletzten Aufenthaltstages berichtete in einer Auswertungsrunde jede/r über die starken Eindrücke der zurückliegenden Tage. Für ALLE ist klar, dass sie sich künftig als Zeugen der Berichte von Zeitzeugen verstehen.

​Eine neue Frage trat auf: wie leben Nachkommen der Täter mit der Schuld ihrer Vorfahren?

​Die ersten Auswertungen in Schule, Ausbildung und Arbeit haben begonnen oder werden vorbereitet.

Die Ziele des Projektes wurden mehr als erfüllt.

Alle TeilnehmerInnen wünschen sich, dass die Gesundheit des 93jährigen Miki Goldman-Gilead es zulässt und man sich im Januar 2019 in Potsdam treffen kann (1).

​Statistik: in 8 Tagen über 800 km per Auto und ca. 70 km zu Fuß.​

(1) … leider hatte der Arzt Miki Goldman-Gilead die Reise untersagt

Pogrome in Deutschland…

Die Dokumentation des vom 08. bis 13. September 2018 stattgefundenen Treffens zwischen Holocaust-Überlebenden und lokalen AkteurInnen aus dem Landkreis, verfolgte das Ziel, sowohl dem am Treffen beteiligten Personenkreis den Nachweis des erfolgreichen Auftretens in den Schulen, wie auch in breiter Öffentlichkeit in einem Printmedium zu beweisen.

Diese Dokumentation wurde im Jahre 2019 digitalisiert und in USB-Sticks einer Vielzahl von lokalen AkteurInnen zur Verfügung gestellt.

Das digitale Projekt folgte inhaltlich dem Verlauf des Besuchs der Überlebenden des Holocaust in Gestalt der Familie Dr. Richard Fagot aus Israel.

Das Erfassen der Geschichte wurde mit Fotos aus den Veranstaltungen in den Schulen, in der Ev. Kirchengemeinde Zeuthen und in der Öffentlichkeit ergänzt.

Die Dokumentation belegt die durch konzentriertes Zusammenwirken verschiedener Institutionen erzielten positiven Ergebnisse.

Das Projekt wurde vom Verein Kulturlandschaft Dahme-Spreewald e. V. organisiert.

Text aus Jahrbuch 2019

Großartige Leute…

18:30 Uhr – Die ersten Interessentinnen sind eingetroffen. Letztendlich werden fast 100 Menschen aus Groß Leuthen und anderen Ortsteilen der Gemeinde Märkische Heide an der Bürgerversammlung teilnehmen.

Die Ortsvorsteherin Christine Exler gegrüßte im Namen der Initiativgruppe „Groß Leuthen entwickeln“ die Anwesenden, zu denen auch die Bürgermeisterin Annett Lehmann, einige Gemeindevertreter und Verwaltungsmitarbeiter zählten.

Nach einem Grußwort der Bürgermeisterin leitete Frau Exler den Abend mit einem bebilderten Vortrag zur Geschichte Groß Leuthens ein.

Auch wenn in den letzten Jahren viele Verluste im Ort zu konstatieren waren (Schule, KfL, Rückgang der Bevölkerungszahlen u.a.), geht es nicht darum „zu schimpfen“, sondern gemeinsam zu überlegen:

• wo stehen wir?
• was brauchen wir?
• wo wollen wir hin?
• wie können wir das erreichen?

Reinhard Schulz (Antragsteller für diese Veranstaltung bei der PfD) stellte in seinem Vortrag den Zusammenhang von Bauen, Kultur und Natur als attraktive Elemente für Bewohner, Neubürger und Touristen dar.

Eine erarbeitete Ausstellung, die sei 01. März 2018 in der Gemeindeverwaltung zu sehen war und hier ebenfalls betrachtet werden konnte, lieferte eine gute Grundlage für die folgende Diskussion.

Für die Moderation wurden Andrea Niehusen und Martin Schubert vom Mobilen Beratungsteam gewonnen.
Sie fassten zusammen, was zuvor an 5 Themen-Tischen von den BürgerInnen besprochen und welche Ideen von ihnen entwickelt wurden.

„Großartige Leute in Groß Leuten“[1] konstatierte ein Beobachter.

Am 21. März 2018 wird der Ortsbeirat über die Ideen, aufgeworfenen Problemfelder und nächste Schritte beraten, wozu die Bürger ebenfalls wieder eingeladen wurden.

Es scheint um kurzfristig mögliche und langfristige Projekte zu gehen. Sicher wird dabei auch sortiert werden müssen:

1. was kann man mit eigenen Kräften schaffen,
2. wozu wird man dazu auch Geld benötigen, wo kann man es herbekommen und
3. wie kann man größere längerfristige Projekte im Zusammenwirken mit Verwaltungen und Privatpersonen auf den Weg bringen?

Den Mitgliedern der Initiativgruppe und anderen aktiven BürgerInnen sei gewünscht, dass sich ihr Kreis erweitert.
Dass es noch Luft nach oben gibt, deutete eine Wortmeldung des Dorfklubs an: Wenn sie zu Aufräum- und Putzaktionen aufrufen, sei es oft nur eine „Handvoll Leute“, die da mitmachen.

Diese Bürgerversammlung macht Hoffnung. Fast alle BürgerInnen waren bis zum Ende der über zweistündigen Veranstaltung dabei.

Und vielleicht entscheiden sich die Groß Leuthener großen Leute für kleine Leute und „zampern“ nicht nur einmal im Jahr – das war ein Insider für Anwesende…

[1] © CS

Pimp my winter 3.0

Dieses Projekt des Jugendbildungszentrums Blossin fand nun zum 3. Mal statt und wurde zum 2. Mal durch den Lokalen Aktionsplan im LDS mitfinanziert.

Als ich am 07. Februar in Blossin eintraf wurde ich von einer Atmosphäre und Dynamik erfasst, die ich schon vom Vorjahr her kannte.

Sprachgewirr arabisch, deutsch, englisch, georgisch, polnisch, russisch… die Verständigung der Mädchen und Jungen funktionierte perfekt – meist auf Englisch.

Ich freue mich, unter den Teilnehmern aus dem LDS auch Asylbewerberkinder (u.a. aus dem „Schlüsselkind“-Projekt) wiederzusehen.

Mike Schmidt und seine Kollegen aus Blossin hatten ein inhaltsreiches Programm vorbereitet, welches sie gemeinsam mit dem hoch motivierten multinationalen Betreuerteam umsetzten.

Als ich am Donnerstag eintraf, standen alle noch unter den Erlebnissen der vortägigen durchgeführten Berlinexkursion.

Sie besuchten den Deutschen Bundestag, begaben sich in Kleingruppen auf Fotorallye und hatten natürlich auch Freizeit. Der polnische Videokünstler Sergey Lapshin erstellte darüber eine beeindruckende Dokumentation.

Nach der Exkursionsauswertung wurden die Workshops fortgesetzt, die mich mit ihren Inhalten und den Ergebnissen beindruckten.

Im Workshop des in Polen sehr bekannten Rockmusikers Michał Kowalonek produzierten die Teilnehmer einen eindrucksvollen Song.

Fotogalerien berichten über die vielen Aktivitäten (Galerien unten/rechts). Dass Lagerfeuer, Disko und sportliche Aktivitäten ebenfalls begeisterten, versteht sich von selbst.

Ob nun der Workshop mit Gosia (GE), Hockey mit Adam (GB), Hokaido mit Magdalena (PL) oder die erlebnispädagogischen Aktionen mit Mike (D) – es fällt schwer, etwas hervor zu heben.

Selbst in den freien Zeiten zwischen den Aktivitäten fanden sich die Mädchen und Jungen zum spielen, musizieren oder auch nun zum reden.

Als Beobachter dieses multikulturellen Treibens (die jüngsten waren um die 13 Jahre), ging mir angesichts der Weltsituation vieles durch den Kopf.

Die Mädchen und Jungen aus vielen Ländern werden keine Angst vor dem „anderen“, dem „fremden“ haben – dafür waren sie zu dicht aneinander dran…

Vor der Abreise am Freitag brachte die Auswertung und Reflexion durch die Teilnehmer genau die Ergebnisse, die die Organisatoren und Macher sich vorgenommen hatten.

Demokratiecamp

Die Begleitausschussmitglieder des LAP waren bereits bei der offiziellen Eröffnung des Demokratiecamps der Teenyrepublik 3.1 anwesend.

Der Präsident des Plenums begrüßte die jungen Teilnehmer, die sieben Fraktionen bildeten:
1 Gesundheit,
2 Sport,
3 Umwelt und Natur,
4 Bildung,
5 Medien,
6 Forschung und Technik und
7 Angeln.
Sie würden versuchen, die meisten Stimmen für ihr Thema zu erringen.

Der Präsident stellte die „Regierung“ und die „UNO“ vor. Als „Regierung“ wirkten die Jungen Humanisten im LDS, die das Camp vorbereitet hatten und mit „Regierungschefin“ Thea für die Durchführung sorgten.

Die „UNO“, bestehend aus den Kreistagsabgeordneten Robert Seelig (LDS) und Sven Irrgang (OSL), dem LDS-Vorsitzenden der Jusos Alexander Kunath, Martin Schubert vom Mobilen Beratungsteam (MBT), Thea Deutschländer und Johannes König von den JuHus aus dem LDS, beobachtete den Ablauf und sorgten über das Wochenende für den demokratischen und fairen Ablauf.

Der Landrat des LDS, Stephan Loge, den alle herzlich begrüßten, eröffnete am Freitagabend das Camp mit einer wichtigen Rede zur Demokratie. Sie kam bei den Mädchen und Jungen sehr gut an, hatte er doch Themen gewählt, die diese kannten.

Nach der Konstituierung und einer heißen Disco ging es am Samstag in Workshops, die u.a. von den Partnern des KiEZ am Hölzernen See, des DRK-Kreisverbandes, des Kreisanglerverbandes, des MBT und vom HRO gestaltet wurden.

In den späten Abendstunden wertete die „Regierung“ den 1. Tag aus und bereitete den nächsten vor – gleiches erfolgte auch am Samstagabend.

Im Mittagsplenum gab es die erste Präsentation der verschiedenen Themen. Über den gesamten Samstag bereiteten die Teams ihren Wahlkampf vor.

Das Abendplenum wurde zum Höhepunkt des Camps. Hier warben die Teams mit hervorragenden Präsentationen um die Stimmen der wahlberechtigten Mädchen und Jungen. Bereits über den Tag hatten sie mit Plakaten, Flyern und Gesprächen einen spannenden Wahlkampf geführt.

Für den Abend ruhte beim Lagerfeuer mit Gesang, Punsch (OHNE Alkohol) und Pfannkuchen der Wahlkampf.

Sonntag war Wahltag. Auch wie Artikel 38 des Grundgesetzes die demokratischen Wahlgrundsätze beschreibt (diese wurde den Teilnehmern erläutert) ging es gegen 10:00 Uhr in die allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl.

Unter Nutzung von originalen Wahlkabinen und Wahlurnen gaben die Mädchen und Jungen ihre Stimme für das Thema ab, dass ihnen am wichtigsten ist. Aber auch, wie gut die Präsentation war, spielte sicher eine Rolle.

Die Auszählung durch die einstimmig bestätigte unabhängige Wahlkommission brachte eine 100%ige Wahlbeteiligung und leider 3 ungültige Stimmen – aber auch ein eindeutiges Wahlergebnis.

Alle Teams mit ihren Themen erreichten gute bis sehr gute Ergebnisse. Sieger wurde das Team Medien. Da aber an diesem Wochenende alle Teilnehmer Gewinner waren, wurde der Staatsschatz zwar anteilig zum Wahlergebnis aber auch unter sozialen Aspekten aufgeteilt.

Resümee:
Im Vorfeld hatten sich viele Junge Humanisten mit demokratischen Prinzipien befasst und das Camp gründlich vorbereitet. Somit haben sich über 100 junge Menschen unmittelbar am Wochenende aber auch in der Vorbereitung mit der Demokratie befasst.

Neben der Finanzierung durch den LAP unterstützte auch die Stadt Königs Wusterhausen.

Groß Leuthen – Bürgertalk

Am 08.09.2017 stellten sich um 19:00 Uhr die Bundestagskandidaten des Wahl¬kreises in Groß Leuthen vor.

Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Märkische Heide waren zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die Veranstaltung wurde von einem externen, politisch neutralen Moderator der Lausitzer Rundschau geleitet.

Zu Beginn hatten die Kandidaten die Möglichkeit sich in 2 Minuten kurz vorzustellen. Folgende Themen wurden angesprochen:

• digitale Infrastruktur
• Dieselskandal
• Sicherung der Rente
• Arbeitsplatzsicherung in der Region
• Fraktionszwang
• ländliche Region
• Entwicklung der Infrastruktur
• Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten
• Verbesserung des ÖPNV
• Kita und Schule

Die Bundesprobleme wurden zu wenig angesprochen. Die Unterscheidung zwischen kommunalen-, Landes- und Bundesproblemen war für die Teilnehmer schwierig.

Es war eine gelungene Veranstaltung. Die 70 Veranstaltungsteilnehmer haben eine sachliche Diskussion geführt.

Pimp my winter

Den Titel des Projektes „Pimp my winter“ sollte man besser nicht versuchen, mit einem Übersetzungsprogramm vom Englischen ins Deutsche zu übersetzten. Da gerät man auf eine vollkommen falsche Fährte.

Ziel dieses Projektes war es, Farbe in die kurzfristig von Frau Holle überzuckerte Landschaft aber vor allem in die Winterferienwoche zu bringen.

Vorab: zwei Besuche (31.01. und 02.02.2017) im Jugendbildungszentrum in Blossin zeigten mir ein sehr buntes Bild und, dass das Projektziel umfassend erreicht wurde.

Fast 50 junge Leute und ihre Betreuer und Dolmetscher realisierten ein von Friedrich Kruspe (JBZ Blossin) inhaltsreich „gestricktes“ Programm.

Bereits beim 1. Besuch am Dienstag nahm ich eine lockere fröhliche Atmosphäre wahr. Manches Gähnen der Mädchen und Jungen war sicher nur auf das Agieren in der frischen Winterluft und dem straffen Programm zurückzuführen.

Der bunte Mix der jungen Leute verlangte den Betreuern, Projektleitern und Dolmetschern einiges ab. Jene kamen gar nicht zum Gähnen…
Wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Hause waren oder sind, haben sie auf „Steckbriefen“ aufgeschrieben.

Für die deutschen Teilnehmer war es ein „besonderes Ferienerlebnis“. Ein fünfzehnjähriger sagte: „Gut, dass ich mich hierfür gemeldet habe. Sonst hätte ich wohl zu Hause nur im Internet gesurft“.
Auf meine Frage, wie das mit der Verständigung klappe, meinte er: „Ach, das geht. Viele können ganz gut deutsch. Die Polen sind englisch ziemlich fit. Und wenn es gar nicht geht, dann steht immer irgendwo ein Dolmetscher rum.“

Es wird miteinander gespielt, gemalt und viel geredet. In 4 Workshops bearbeiteten die jungen Leute verschiedene Themen, die man sich am Donnerstagabend gegenseitig vorstellte.

Donnerstagvormittag (am 02.02.2017) kam ich dazu, wie sich fünf international gemischte Teams auf ihre Präsentation der Berlin-Tour vorbereiteten. Die Tour hatten sie am Tag zuvor durchgeführt.
Mehrsprachig stellten sie den anderen Gruppen vor, was sie erlebt hatten und beantworteten vorab gestellte Aufgaben und Fragen.

Sie berichteten vom Besuch des Bundestages, von Begegnungen mit Berlinerinnen und Berlinern aber auch ausländischen Menschen in Berlin.
Amüsiert stellte ich fest, dass der Spitzname des „Brunnen der Völkerfreundschaft“ auf dem Alexanderplatz wohl doch etwas mit der Internetübersetzung „Pimp“ zu tun hat – den Namen hatten alle Gruppen sehr genau ermittelt…
Wieder wurde viel gelacht und gegähnt…

Weiter nahm ich an einer Probe des Theaterworkshops teil.
Obwohl ich meine, mit der aktuellen Asyl-Thematik vertraut zu sein, beeindruckte mich das „Spiel“ der deutschen und ausländischen jungen Menschen.
Mit einfachen wortlosen Spielszenen zeigten sie, warum Menschen ihre Heimat verlassen, was sie auf sich nehmen und wie ihre Situation jetzt ist.

Es endete mit Charlie Chaplins Worte:

„Ihr seid Menschen!
Bewahrt Euch die Menschlichkeit in Euren Herzen!
Und hasst nicht!“

Kurz dachte ich darüber nach, dieses komprimierte „Spiel“ ähnlich einem „Flashmob“ den Königs Wusterhausener Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz zu präsentieren.
Ich verwarf die Idee, dies vorzuschlagen. Gerade die geflüchteten jungen Menschen dürfen nicht benutzt werden, für etwas, wozu die Erwachsenen oft nicht in der Lage sind.
Außerdem sind viele der in Blossin anwesenden Mädchen und Jungen von ihren Erlebnissen traumatisiert. Auch damit hatten die Betreuer (meist in der Nacht) zu tun.

Adam, dem JBZ-Praktikanten aus Großbritannien, gelang es, in der von ihm am Donnerstagabend gestalteten stimmungsvollen Diskothek, für einige Stunden die düsteren Gedanken zu vertreiben.

Als ich weg fuhr und mich von Dawod, einem 13jährigen Syrer, besonders herzlich verabschiedete, war ich von der Sinnfälligkeit und dem Erreichen des Projektzieles überzeugt.
Dawod und seine Schwester waren auch Teilnehmer am „Schlüsselkind-Projekt“ und wohnen in der Asylbewerberunterkunft in Kolberg.

Ich fragte ihn am Dienstag, warum sein afghanischer „Kumpel“ Abolfazi (ebenfalls Teilnehmer am „Schlüsselkind-Projekt“) hier nicht dabei sei.
„Er hat viele andere Termine…“, antwortete Dawod.
In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag schrieb mir Abolfazi, dass seine Eltern demnächst ein „Interview“ hätten. Sie, er und seine zwei jüngeren Geschwister sollen zurück nach Afghanistan…

© GKD – 2017 02 03

Schenkenländchen singt

Den Titel des Projektes „Pimp my winter“ sollte man besser nicht versuchen, mit einem Übersetzungsprogramm vom Englischen ins Deutsche zu übersetzten. Da gerät man auf eine vollkommen falsche Fährte.

Ziel dieses Projektes war es, Farbe in die kurzfristig von Frau Holle überzuckerte Landschaft aber vor allem in die Winterferienwoche zu bringen.

Vorab: zwei Besuche (31.01. und 02.02.2017) im Jugendbildungszentrum in Blossin zeigten mir ein sehr buntes Bild und, dass das Projektziel umfassend erreicht wurde.

Fast 50 junge Leute und ihre Betreuer und Dolmetscher realisierten ein von Friedrich Kruspe (JBZ Blossin) inhaltsreich „gestricktes“ Programm.

Bereits beim 1. Besuch am Dienstag nahm ich eine lockere fröhliche Atmosphäre wahr. Manches Gähnen der Mädchen und Jungen war sicher nur auf das Agieren in der frischen Winterluft und dem straffen Programm zurückzuführen.

Der bunte Mix der jungen Leute verlangte den Betreuern, Projektleitern und Dolmetschern einiges ab. Jene kamen gar nicht zum Gähnen…
Wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Hause waren oder sind, haben sie auf „Steckbriefen“ aufgeschrieben.

Für die deutschen Teilnehmer war es ein „besonderes Ferienerlebnis“. Ein fünfzehnjähriger sagte: „Gut, dass ich mich hierfür gemeldet habe. Sonst hätte ich wohl zu Hause nur im Internet gesurft“.
Auf meine Frage, wie das mit der Verständigung klappe, meinte er: „Ach, das geht. Viele können ganz gut deutsch. Die Polen sind englisch ziemlich fit. Und wenn es gar nicht geht, dann steht immer irgendwo ein Dolmetscher rum.“

Es wird miteinander gespielt, gemalt und viel geredet. In 4 Workshops bearbeiteten die jungen Leute verschiedene Themen, die man sich am Donnerstagabend gegenseitig vorstellte.

Donnerstagvormittag (am 02.02.2017) kam ich dazu, wie sich fünf international gemischte Teams auf ihre Präsentation der Berlin-Tour vorbereiteten. Die Tour hatten sie am Tag zuvor durchgeführt.
Mehrsprachig stellten sie den anderen Gruppen vor, was sie erlebt hatten und beantworteten vorab gestellte Aufgaben und Fragen.

Sie berichteten vom Besuch des Bundestages, von Begegnungen mit Berlinerinnen und Berlinern aber auch ausländischen Menschen in Berlin.
Amüsiert stellte ich fest, dass der Spitzname des „Brunnen der Völkerfreundschaft“ auf dem Alexanderplatz wohl doch etwas mit der Internetübersetzung „Pimp“ zu tun hat – den Namen hatten alle Gruppen sehr genau ermittelt…
Wieder wurde viel gelacht und gegähnt…

Weiter nahm ich an einer Probe des Theaterworkshops teil.
Obwohl ich meine, mit der aktuellen Asyl-Thematik vertraut zu sein, beeindruckte mich das „Spiel“ der deutschen und ausländischen jungen Menschen.
Mit einfachen wortlosen Spielszenen zeigten sie, warum Menschen ihre Heimat verlassen, was sie auf sich nehmen und wie ihre Situation jetzt ist.

Es endete mit Charlie Chaplins Worte:

„Ihr seid Menschen!
Bewahrt Euch die Menschlichkeit in Euren Herzen!
Und hasst nicht!“

Kurz dachte ich darüber nach, dieses komprimierte „Spiel“ ähnlich einem „Flashmob“ den Königs Wusterhausener Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz zu präsentieren.
Ich verwarf die Idee, dies vorzuschlagen. Gerade die geflüchteten jungen Menschen dürfen nicht benutzt werden, für etwas, wozu die Erwachsenen oft nicht in der Lage sind.
Außerdem sind viele der in Blossin anwesenden Mädchen und Jungen von ihren Erlebnissen traumatisiert. Auch damit hatten die Betreuer (meist in der Nacht) zu tun.

Adam, dem JBZ-Praktikanten aus Großbritannien, gelang es, in der von ihm am Donnerstagabend gestalteten stimmungsvollen Diskothek, für einige Stunden die düsteren Gedanken zu vertreiben.

Als ich weg fuhr und mich von Dawod, einem 13jährigen Syrer, besonders herzlich verabschiedete, war ich von der Sinnfälligkeit und dem Erreichen des Projektzieles überzeugt.
Dawod und seine Schwester waren auch Teilnehmer am „Schlüsselkind-Projekt“ und wohnen in der Asylbewerberunterkunft in Kolberg.

Ich fragte ihn am Dienstag, warum sein afghanischer „Kumpel“ Abolfazi (ebenfalls Teilnehmer am „Schlüsselkind-Projekt“) hier nicht dabei sei.
„Er hat viele andere Termine…“, antwortete Dawod.
In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag schrieb mir Abolfazi, dass seine Eltern demnächst ein „Interview“ hätten. Sie, er und seine zwei jüngeren Geschwister sollen zurück nach Afghanistan…

© GKD – 2017 02 03

Demokratiecamp 3.0

Fast 100 Kids üben Demokratie in der „Teeny-Republik 3.0“

18.-20.11.2016 – KiEZ am Hölzernen See

Nach der Anreise und „Einteilung“ der Teilnehmer in 8 thematische Teams wurde im 1. Plenum die Spielidee erläutert. Am Sonntag würde in geheimer Wahl das „bedeutendste“, „attraktivste“ oder „am besten dargestellte“ Thema gewählt werden.

Die Themen waren Musik und Tanz, Gesundheit, Sport, Umwelt und Natur, Bildung, Medien, Forschung und Technik und Angeln.

Unkompliziert wurden Abdullah (15), Ahmad (14), Abdallah (13), Farshid (14), Abolfazi (14) und Lamiek (13) aus den Asylbewerberunterkünften Egsdorf, Massow und Kolberg in die Teams integriert. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea und sind Kids aus dem „Schlüsselkind“-Projekt“, das auch vom LAP finanziell unterstützt wird.

Bei der abendlichen Disco, bei der ALLE tanzten, konnte nicht mehr erkannt werden, ob die Kids aus Wildau, Bagdad, Lübben, Kabul, Groß Köris, Homs, Leibchel oder Königs Wusterhausen zu Hause waren…

Die späten Abendstunden (die Teilnehmer*innen lagen schlafend im Bett…) nutzten die organisierenden Jungen Humanist*innen zur Auswertung des ersten Tages und Vorbereitung des nächsten Tages.

Der Samstag war mit diversen Workshops gefüllt. Jede/r Teilnehmer/in nahm an 5 spannenden Aktionen teil und die Teams bereiteten dazu auch noch die Präsentation ihres Themas für das Abendplenum vor.

Es gab „Kommunikationstraining“, „Was hörst du, wenn du hörst“ (etwas mit Musik), eine Foto-Werkstatt, „Kochaction“, Waldexperimente, Wasserexperimente, Streetdancekurs und Gesprächsrunden „Hilfe – ich werde erwachsen…“.

Dezernet Carsten Saß nahm nach dem Mittagessen an der Zwischenauswertung der Projektleiter*innen teil. Hier zeichnete sich ab, dass die Teilnehmer*innen nicht nur super drauf waren, sondern auch die Spielidee „lebten“. Beim 2. Plenum nach dem Mittagessen stellten sie sich gegenseitig das jeweilige Thema vor. Dezernet Carsten Saß wurde herzlich begrüßt, der sich auch als Vorsitzender des BGAs sich ein Bild machte.
Nach den Präsentationen der Teams forderte Carsten Saß mit seinem Wortbeitrag die Mädchen und Jungen auf, sich an der Gestaltung unserer Gesellschaft aktiv zu beteiligen.
Er zeigte auf, dass jeder von ihnen schon jetzt aufgefordert ist, sich einzumischen, mitzugestalten und mit Blick auf Lamiek und seine Freunde sich solidarisch zu verhalten.

Bereits beim Abendessen war spürbar, dass alle höchst aufgeregt dem 3. Plenum und den Präsentationen entgegen fieberten.
Was dann kam war ein Feuerwerk an fantastischen Ideen, Spielfreue, großer Ernsthaftigkeit aber auch Fairness bei der Darstellung und Werbung für das jeweilige Thema (die Fotos geben einen kleinen Eindruck).
Lamiek und seine Freunde tauchten kaum unterscheidbar zu den deutschen Kids in die Abläufe.
Leiter des Plenums war der stellvertretende Vorsitzende des Kreistages im LDS, der Kreistagsabgeordnete Robert Seelig.

Lagerfeuer musste wegen Wetter gegen „Ice Age“ getauscht werden.

Aber die Stimmung war sehr gut und alle Teilnehmer*innen gingen artig schlafen, während die organisierenden JuHus wieder den Tag auswerteten und den nächsten – den wichtigsten weil Wahltag – vorbereiteten.

Wahlleiter Tobias Schröter (Stadtverordneter Königs Wusterhausen) leitete am Sonntag souverän durch die Wahl des „bedeutendsten“, „attraktivsten“ oder „am besten dargestellten“ Themas.
Wie irre war das denn:
Die Piepels nahmen alle ihr Wahlrecht wahr – 5 ungültige Stimmen sind da wohl verschmerzbar. In geheimer und allgemeiner Wahl gab es ein Ergebnis, was von Simon verkündet und von allen mit Applaus akzeptiert wurde.

Es gewann Team 2 (Gesundheit) – aber gewonnen hatte ALLE. So sagte das auch der Kreistagsabgeordnete Sven Irrgang (OSL) – und er begründete das sehr genau und schlüssig…

Dann war Schluss. Vor und während des Mittagsessens wurden Adressen ausgetauscht.
Es kann eingeschätzt werden, dass das Projektziel erfolgreich umgesetzt wurde.

Nachbemerkung:
Der Autor dieses Beitrages ist befangen: Er kennt nicht nur das Projekt, er hat es vor mehr als 10 Jahren entwickelt…

Mein Kampf gegen rechts

Lesung mit Podiumsdiskussion

09.11.2016 – Bibliothek in der Technischen Hochschule in Wildau

In der Veranstaltungsankündigung war zu lesen:

„Am 31. Dezember 2015 ist der Urheberrechtsschutz für Hitlers Hetzschrift „Mein Kampf“ erloschen. Das Buch, das den Ausgangspunkt für den Rassismus unserer Tage in sich trägt, darf wieder verlegt werden.

Zu einem Zeitpunkt, der gefährlich ist:
Pegida boomt, Flüchtlingsheime brennen und Terroranschläge werden von rechten Parteien genutzt, um Vorurteile und Hass zu schüren.

‚Mein Kampf – gegen Rechts‘ hält der Neuauflage von Hitlers Hetzschrift elf starke Menschen entgegen.
Menschen, die mit rechtem Gedankengut und rechter Gewalt zu kämpfen haben und Menschen, die dagegen aufstehen.

Ihre Berichte berühren, inspirieren und ermutigen dazu, selbst mitzukämpfen – gegen die drohende rechte Schieflage unserer Gesellschaft.“

Wana Limar, eine der elf Autor*innen war nach Wildau gekommen und las aus ihrem Beitrag zum Buch.

Wana Limars Eltern flohen 1990 aus Afghanistan. Wana war gerade auf die Welt gekommen. Letztendlich landete sie mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in einem kleinen Zimmer in einer Asylbewerberunterkunft in Hamburg.

Grundschule und Gymnasium besuchte sie in Hamburg und erlebte dort „erste Formen der Diskriminierung“.

Sie schreibt von Alltagsrassismus und Ängsten. Ängsten auf „ihrer“ aber auch der „anderen“ Seite.

Nach ihrem Studium des Modejournalismus und der Medienkommunikation in Hamburg zog Wana Limar nach Berlin und arbeitet seit 2013 als Videoblogerin für MTV Style als Redakteurin und Moderatorin.

Sie trinkt mit „Tokio Hotel“ vor der Kamera Tabasco, sie tanzt mit rosa Einhorn-Hoodie durch die Straßen Berlins und zeigt „krasse Stunts“ – todesmutige Sprünge in Regenpfützen (siehe YouTube) – oder gibt Schmink-Tipps.

Sie kreiert exklusive Kollektionen für „JUNIQE“, deren Erlöse zu 100% an die Initiative Visions for Children e.V. gehen, die durch ihre Schwester Hila geleitet wird und sich weltweit Bildungsprojekten widmet.

Das ergab viel „Stoff“ für die anschließende Diskussion. Der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, Stephan Loge, der Präsident der Technischen Hochschule Wildau Prof. Dr. László Ungvári und Wana Limar saßen im Podium.

Haben Worte Wirkung? Können sie Menschen dazu bringen, etwas zu tun oder etwas zu verhindern?
Nehmen Menschen Aussagen in Wahlkämpfen nur als Klamauk zur Kenntnis, nicht den Inhalt – am Vormittag wurde Gewissheit, dass Donald Trump trotz vieler verbaler Entgleisungen zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden war.

Hat es etwas mit Dummheit zu tun, wenn Menschen platten Parolen folgen und in dumpfem Hass gegen Ausländer hetzen, „Merkel muss weg“, „Lügenpresse“ und schlimmeres skandieren?

Die Wahrnehmungen und Meinungen waren oft identisch mit denen der elf Autoren des Buches. Einig waren sich die Diskutierenden, dass Bildung von unerlässlicher Bedeutung ist. Der schulischen Bildung kommt zwar eine besondere Bedeutung zu, fordert aber auch Eltern und letztendlich jeden einzelnen.

Viele Besucher ergriffen das Wort, stellten ihre Meinung und ihre Erfahrungen dar. Auch hier stand der Anspruch an Bildung aber auch am eigenen Handeln im Mittelpunkt. Die Welt in ihrer Komplexität und die oft kurzgegriffenen Darstellungen in den Medien verlangen täglich neue Positionierungen – von jedem.

Der Themenbogen spannte sich von den Wahlen in den USA bis zu den kommenden Bundestagswahlen, über die Situation der Flüchtlinge bis hin zu Kita-Gebühren in Königs Wusterhausen. Es gab auch Überlegungen darüber, ob MEHR, HOHER, SCHNELLER, BESSER, WEITER, SCHÖNER wirklich erstrebenswert sei…

Fast zwei Stunden waren vergangen, als die Veranstaltung mit Klezmer von Harry’s Freilach endete.

Viele Worte waren gesprochen. Mögen sie vieles befördern und manches verhindern.

Street-culture-disco

Jugenddiscotheken mit Tanzworkshops in Königs Wusterhausen…

Besuch der Veranstaltung am 07.10.2016 im Freizeitzentrum in der Scheederstraße

Im Vorfeld gab es im Begleitausschuss unterschiedliche Auffassungen zum Projekt.
Ich hatte mich deutlich dafür positioniert und erscheine nun gegen 17 Uhr mit gemischten Gefühlen im Freizeithaus, dass vom Humanistischen Regionalverband Ostbrandenburg e.V. betrieben wird.

Die Jungen Humanisten freuen sich, mich zu sehen. Sie kennen mich fast alle. Kunststück: ich habe das Freizeithaus viele Jahre geleitet. Die jetzige Leiterin Tina und die Projektbegleiter Paula und Timur begrüßen mich ebenfalls freundlich aber kurz – es gibt noch einiges zu tun.

Hinter dem Tresen hat Dominic viele Sorten alkoholfreier Getränke und Knabbersachen aufgebaut. Max und Suse lassen die Tonanlage schon mal „Probelaufen“.

Die ersten nichtdeutschen Jugendlichen sind da. Einige kenne ich durch meine Besuche in den Unterkünften der Asylbewerber – ein Junge gehört auch zum „Schlüsselkind-Projekt“.

Noch ist die Gästeschar überschaubar: vielleicht 20 deutsche und ausländische Mädchen und Jungen. Aber Tina, Paula und Timur winken ab: „Die kommen noch“.

Für die, die schon da sind gestalten Paula und Timur ein verrücktes Eröffnungsspiel. Neu hinzukommende werden unkompliziert einbezogen. Die meisten kennen sich von den Vortreffen.

Am Donnerstag letzter Woche hatten die Projektleiter die Jungen Humanisten an deren Clubabend mit der Projektidee vertraut gemacht und die ersten Aktionen gestaltet. Vor drei Tagen gab es im Club einen intensiven Workshop.

Der Club füllt sich. Die Musik wird lauter, die jungen Leute werden es auch. Gewirr verschiedener Sprachen. Ich mit meiner Kamera werde offensichtlich zum Inventar gezählt und bald „nicht beachtet“ – eine komfortable Situation für mich als Beobachter.

Caity, vom Sprecherrat der Jungen Humanisten, startet den Abend mit einem lustigen Tanzspiel. Nicht jeder hält sich an ihre vorgegeben Regeln, was es aber nur noch lustiger macht.

Die Disco gerät in Fahrt. Paula, Timur und auch Tina animieren die Leutis nur zu Beginn. Es wird ein Selbstläufer. Die Stimmung wird immer besser. Bunt gemischt wird fröhlich getobt.

Kurz verschwinden einige mit Paula und Timur nach draußen. Aufgeregt proben sie noch einmal im Dunkeln die „Choreo“ (die Choreografie), die sie am Dienstag einstudiert hatten. Der weilen lebt drinnen die Disco – Max wird nun am Pult durch Julius unterstützt.

Auch die ausländischen Jugendlichen wünschen sich Musiktitel. Nicht auf der DJ-Playlist vorhandene werden auf Smartphones „geliefert“. Schon hämmern arabische, afghanische oder andere hier weniger bekannte Hits durch den Club und alle tanzen.

Max und Dominic reißen die anderen bei einem ollen Twist mit. Zuweilen wird es artistisch. Breakdance vom feinsten. Jubel und Applaus. Geile Stimmung. Paula packt die Trommel aus. Verschiedene Leutis trommeln zur Musik.

Die nun aufgeführte „Choreo“ mündet in einen Flashmop, der nicht enden will. Alles bunt durcheinander…

Ich verlasse nach einigen Stunden den Club und komme zum Schluss, dass das von Ute Schilde beschriebene Projektziel erreicht ist. Und wen das interessiert: ich habe nicht durchgezählt – aber mit allen (die auch mal draußen waren) hatten mindestens 60 Piepels verschiedener Sprachherkunft richtig Spaß.

Am 11.11.2016 wird das Projekt im Club der katholischen Jugend „proFete“ fortgesetzt und genauso gut wie bei den Jungen Humanisten funktionieren. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.

Das Schlüsselkindprojekt

12-15 jährigen Mädchen und Jungen aus Asylbewerberheimen

Startbericht des Projektleiters – 03.08.2016

Schon vor Beschlussfassung im Begleitausschuss am 11.07.2016 hatte der Projektleiter Kontakte zu Mädchen und Jungen in Unterkünften des Landkreises.

Der Begriff „Schlüsselkind“ hat in Deutschland die Assoziation des allein gelassen Kindes – hier kann er mehrsinnig und auch positiv als „Türöffner“ assoziiert werden…

Obwohl dem Projektleiter im Vorfeld manches Unverständnis begegnete, öffneten ihm alle Heimleitungen (Wernsdorf, Uckley, Körbiskrug, Pätz, Egsdorf, Massow, Neuendorf am See und schon im vorab Kolberg) sprichwörtlich jede Tür für das Projekt.

Von den vielen Partnern, die für die „Schlüsselkinder“ gewonnen werden konnten, seien nur die Sportjugend im LDS und das KiEZ am Hölzernen See genannt.

Nach Vorgesprächen mit einigen Jugendlichen und auch ihren Eltern startete am 20.07.2016 das 1. Treffen mit 3 Jungs aus Egsdorf und einem aus Massow.

Bereits eine Woche später, am 27.07. waren schon 11 Mädchen und Jungen über 2 Stunden mit Quiz, Spiel, Tischtennis und viel Spaß in Massow am Start.

Das dritte Treffen am 03.08.2017 führte 14 Mädchen und Jungen aus Neuendorf am See, Massow und Egsorf in Neuendorf bei viel Spaß und Spiel zusammen (gern wären aus Massow weitere dabei gewesen – aber an der Fahrkoordinierung muss noch gefeilt werden).

Auch wenn hier viel von Spaß geschrieben ist – der Projektleiter ist Pädagoge und hat klare Ziele (deutsche Sprache, Regeln, Gleichberechtigung, Toleranz, Akzeptanz usw.).

Wenn im September das „Schlüsselkind“-Projekt regulär wöchentlich durchgeführt wird, dann werden weitere Unterkünfte und auch deutsche Mädchen und Jungen einbezogen.

Persönliche Bemerkung des Projektleiters:

„Neben den oft betroffen machenden Geschichten, die die Mädchen und Jungen in sich tragen, haben diese sich als wirkliche „Schlüssel“ erwiesen – und das in mehrfachem Sinn…

Ich sehe in den Unterkünften, was mit viel Engagement der Träger, der Leitungen, Sozialarbeiter und vieler engagierter Initiativen für die Menschen gemacht wird.

Aber ich sehe auch, dass ohne gewisse Standards viel Improvisation nach dem Versuch-Irrtum-Prinzip an der Tagesordnung ist. Das sage ich ohne jeden Vorwurf. Aber hier erscheint mir Handlungsbedarf.

Handlungsbedarf sehe ich auch in berechenbaren und regelmäßigen Angeboten für Kinder unterhalb des „Schlüsselkind“-Alters. Das was hier Leitungen und Sozialarbeiter versuchen neben der täglichen Arbeit ist lobenswert, ist aber nicht ausreichend.

Vielleicht können hier die Initiativen sich der mühevollen aber sehr sehr dankbaren Aufgabe stärker widmen…

Mir ist klar, dass sich die Bewohner der Unterkünfte in unsicheren „Wartestellungen“ befinden. Aber solange diese Menschen hier sind, sind sie Menschen, die da sind…

Und es bleibt der Spruch: Wenn nichts passiert, dann passiert etwas!“

Weiter geht es im September mit den Schlüsselkindern.

Ein Kochlöffel

Ein Kochlöffel geht von Hand zu Hand – deutsche und ausländische Frauen kochen – aber nicht nur …

Besuch am 30.07.2016 – ein Eindruck

Ich komme gerade richtig. Nach der Vorstellungsrunde ist Pause und die Teilnehmerinnen verteilen sich in Grüppchen auf dem Gelände der Unterkunft in Egsdorf.

Andrea Nienhuisen vom Mobilen Beratungsteam Trebbin freut sich mich zu sehen, sagte mir aber unmissverständlich, dass es sich um eine ausschließliche Frauenrunde handele.

Ich schaue über das Gelände und fühle mich tatsächlich etwas deplatziert. Die beabsichtigte Zielstellung 12 bis 14 Personen zu beteiligen ist weit übertroffen. Ich schätze, dass es mehr als 20 Frauen sind.

Im Aufenthaltsraum der Unterkunft sehe ich den großen Stuhlkreis, die Planung und bereitgestelltes Geschirr und Besteck.
„Ich muss jetzt wieder alle einsammeln, damit wir weitermachen können“, Andrea Nienhuisen lädt mich noch für morgen ein.

„Um 16 Uhr werden wir gemeinsam mit vielen Gästen das essen, was wir gemeinsam gekocht haben.“
Da würden dann auch Männer dabei sein – ich nehme mir vor, auch wieder dabei zu sein…

Mein Eindruck bis jetzt: das Projekteziel wird sehr gut erreicht – die deutschen und ausländischen Frauen kochen, reden miteinander und verstehen sich immer besser.

31.07.2016 Egsdorf

Kurz nach 15 Uhr bin ich wieder in der Unterkunft. Nun sehe ich neben den vielen Frauen auch Männer und Kinder.

Die Projektleiterin Annette Braemer-Wittke erzählt mir was seit gestern alles passiert war.

Nach der Vorstellungsrunde wurde beraten, was man kochen könne. Rezepte wurden ausgetauscht und Einkaufslisten geschrieben.

Gemeinsam war am gestrigen Nachmittag einkaufen. Dass es dadurch viele Gespräche der Frauen untereinander gab, verstehe sogar ich – als Mann…

Seit dem Vormittag wurden in der großen Küche die Zutaten aufbereitet.

Da Mohammads Garten auf dem Gelände der Unterkunft noch nicht so viel hergeben konnte, hatten die deutschen Frauen einiges aus den eigenen mitgebracht.

Bald waren viele Töpfe und Pfannen unter Dampf.

Mich begeistert die lockere Atmosphäre. Es wird geredet und gelacht.

Weil nicht genügend Kochlöffel aufgetrieben werden konnten, gingen sie tatsächlich von Hand zu Hand. Syrische Frauen reichten sie den iranischen… afghanische Frauen übernahmen sie von deutschen Frauen – und so weiter.

Schlüsselkinder

ein Resümee

Der Begriff „Schlüsselkind“ hat in Deutschland die Assoziation des allein gelassen Kindes – hier kann er mehrsinnig und auch positiv als „Türöffner“ assoziiert werden…

Das Projekt war für den Zeitraum vom 11.07. bis 31.12.2016 konzipiert.

Letztendlich nahmen über dem Projektzeitraum mehr als 40 Mädchen und Jungen aus den Unterkünften Uckley, Körbiskrug, Pätz, Egsdorf, Massow, Neuendorf am See und Kolberg und in der 2. Hälfte zusätzlich deutsche Jugendliche teil.

Der Projektleiter verfolgte als Pädagoge klare Ziele:
deutsche Sprache, Regeln, Gleichberechtigung, Toleranz, Akzeptanz usw.

Ab September 2016 wurde das „Schlüsselkind“-Projekt wöchentlich mit Aktionen durchgeführt werden.

Tatsächlich entwickelte sich zwischen dem Projektleiter und den Mädchen und Jungen eine enge Bindung, die oft auch deren Familie einbezog.

Der Projektleiter befand sich wöchentlich oft mehrfach (auch an Wochenenden) in den Unterkünften, und kleinere Wochenaktivtäten verlagerten sich in die jeweiligen Unterkünfte, in die auch BewohnerInnen anderer Unterkünfte und deutsche Jugendliche einbezogen wurden.

Das Ziele, dass sich die ausländischen Jugendlichen untereinander und auch deutsche Jugendliche kennen lernen, wurde erreicht und scheint über den Projektzeitraum anzuhalten.

Dafür spricht, dass es Kontakte auf Facebook und Whatsapp gibt – eigenständig laufen Gruppenchats.

Die „Schlüsselkinder“-Website berichtet über die Aktivitäten und Aktionen wurde und wird nach wie vor gut besucht.

Als sich der Projektleiter nach dem Sportcamp am 15.01.2017 von den TeilnehmerInnen verabschiedet, war es speziell.

Das „Schlüsselkind“-Projekt ist nun definitiv beendet.

Es hatte seine Zeit und der Projektleiter konnte die Entwicklung der Mädchen und Jungen verfolgen.

Sie finden sich zunehmend sicherer zurecht und beginnen, mit ihren Familien eigene Wege zu suchen.

Und so ist das gut.
© Günter David, 18.01.2017

Die Fotos zeigen die Abschlussaktion des Projektes mit einer historischen Tour durch Potsdam.

Es wurden Orte besucht, wo man „preußisches Toleranzverständnis“ mit dem russischen Dorf, einer Moschee (die keine ist), dem Holländerviertel, der französischen Kirche, in Sanssouci und andren Ortes sehen kann.

In der Uni-Mensa gab es Essen für jeden – bei Besuch im brandenburgischen Landtag mit einer Landtagsabgeordneten aus unserem Landkreis Antworten – für viele.

Für alle Süßmäuler endete der Tag sehr zufrieden bei Katjes…

© Günter David, 04.09.2020

SINN-Mobil

ein Resümee

Der Begriff „Schlüsselkind“ hat in Deutschland die Assoziation des allein gelassen Kindes – hier kann er mehrsinnig und auch positiv als „Türöffner“ assoziiert werden…

Das Projekt war für den Zeitraum vom 11.07. bis 31.12.2016 konzipiert.

Letztendlich nahmen über dem Projektzeitraum mehr als 40 Mädchen und Jungen aus den Unterkünften Uckley, Körbiskrug, Pätz, Egsdorf, Massow, Neuendorf am See und Kolberg und in der 2. Hälfte zusätzlich deutsche Jugendliche teil.

Der Projektleiter verfolgte als Pädagoge klare Ziele:
deutsche Sprache, Regeln, Gleichberechtigung, Toleranz, Akzeptanz usw.

Ab September 2016 wurde das „Schlüsselkind“-Projekt wöchentlich mit Aktionen durchgeführt werden.

Tatsächlich entwickelte sich zwischen dem Projektleiter und den Mädchen und Jungen eine enge Bindung, die oft auch deren Familie einbezog.

Der Projektleiter befand sich wöchentlich oft mehrfach (auch an Wochenenden) in den Unterkünften, und kleinere Wochenaktivtäten verlagerten sich in die jeweiligen Unterkünfte, in die auch BewohnerInnen anderer Unterkünfte und deutsche Jugendliche einbezogen wurden.

Das Ziele, dass sich die ausländischen Jugendlichen untereinander und auch deutsche Jugendliche kennen lernen, wurde erreicht und scheint über den Projektzeitraum anzuhalten.

Dafür spricht, dass es Kontakte auf Facebook und Whatsapp gibt – eigenständig laufen Gruppenchats.

Die „Schlüsselkinder“-Website berichtet über die Aktivitäten und Aktionen wurde und wird nach wie vor gut besucht.

Als sich der Projektleiter nach dem Sportcamp am 15.01.2017 von den TeilnehmerInnen verabschiedet, war es speziell.

Das „Schlüsselkind“-Projekt ist nun definitiv beendet.

Es hatte seine Zeit und der Projektleiter konnte die Entwicklung der Mädchen und Jungen verfolgen.

Sie finden sich zunehmend sicherer zurecht und beginnen, mit ihren Familien eigene Wege zu suchen.

Und so ist das gut.
© Günter David, 18.01.2017

Die Fotos zeigen die Abschlussaktion des Projektes mit einer historischen Tour durch Potsdam.

Es wurden Orte besucht, wo man „preußisches Toleranzverständnis“ mit dem russischen Dorf, einer Moschee (die keine ist), dem Holländerviertel, der französischen Kirche, in Sanssouci und andren Ortes sehen kann.

In der Uni-Mensa gab es Essen für jeden – bei Besuch im brandenburgischen Landtag mit einer Landtagsabgeordneten aus unserem Landkreis Antworten – für viele.

Für alle Süßmäuler endete der Tag sehr zufrieden bei Katjes…

© Günter David, 04.09.2020

Street-Culture-Projekt

Besuch am 10.05.2016 – ein Eindruck

Ich war etwas zu früh am Club des Stadtjugendringes KWh eingetroffen und erlebte mit, wie Kollegen des SJR mit Jugendlichen ihre Teilnahme an der „Flotten Notte“ in KWh planten.

Gerade als die Jungs mit Spaß die Schwimmkörper für ihr Floß ausprobierten stand eine Frau mit zwei Jungs aus einem Asylbewerberheim am Zaun und ich zeigte ihr den Weg zum Eingang des Clubs.

Die Frau war Ute Schilde, die Antragstellerin für das Projekt.

Inzwischen trafen weitere deutsche und ausländische Jugendliche und auch die Trainer Paula und Timur ein.
Die Begrüßung war herzlich und zeigte, dass die meisten sich von den Vorterminen kannten. „Neulinge“ wurden schnell in „den Kreis“ auf genommen – sogar ich alter Sack.

Paula und Timur hatten sich Dinge ausgedacht, die „Berührungsängste“ verscheuchten. Freerunner Moaiad baute einen Trainingsparcours auf, den die Mädchen und Jungen ausgieblig testeten.

Spannend wurde es bei der Akrobatik – hier mussten die Jugendlichen Grenzen überschreiten, sich vertrauen und auch körperlich berühren.

Es funktionierte so, wie es mit Jugendlichen in diesem Alter (14 – 20) immer funktioniert – und das ist keine Abwertung, im Gegenteil!

In der allgemeinen Chaotik hatten Paula und Timur ihr Ziel, die fast 20 Mädchen und Jungen gemeinsam agieren zu lassen, immer wieder die deutsche Sprache einzufordern, fest im Blick – und das mit nahezu grenzenloser Geduld und viel Verständnis.

Timur schaute über den Platz am Stadtjugendring auf die Jugendlichen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan, Jemen und Togo und freute sich, dass ich nicht bemerkt hatte, dass er kein Deutscher ist.

Als Kind kam er aus Weißrussland nach Deutschland. Er zeigte auf einen der Jungen aus der Gruppe. „Der hat meine Idee aufgegriffen. Er geht, um besser Deutsch zu lernen, in die Bibliothek und liest deutsche Bücher“. – So habe er es damals auch gemacht.

Als Uckermärker mit schlechtem Deutschunterricht wurde ich schlagartig unsicher. Aber Timur und „sein Trupp“ (den konnte ich mir nicht verkneifen) versprühten so viel Freude, Spaß – und Hoffnung…

Auf meinem Heimweg sah ich auf dem Fontaneplatz eine große Gruppe junger Menschen – ähnlich in dem Alter derjenigen, die ich eben gerade erlebt hatte – laut und schrill.