„Meine Religion ist sehr einfach: ein Mensch sein!“
Stadtjugendring Königs Wusterhausen e.V.:
Als am Sonntag Abend unser guter Freund Rudi Pahnke anrief und mitteilte, dass George Shefi diesen Dienstag mit seiner Tochter Tamy in Berlin landen wird und Freitag gerne ein Gespräch mit jungen Menschen führen möchte, freuten wir uns sehr. Monika Kositz vom Stadtjugendring Königs Wusterhausen e.V., Sozialarbeiterin an der staatlichen Gesamtschule in Königs Wusterhausen, organisierte, dass am heutigen Freitag zwei 8. Klassen George und seine Geschichte kennenlernen konnten.
George wurde am 29.11.1931 in Schöneberg (Berlin) als Georgy Spiegelglas geboren. Seine Eltern ließen sich früh scheiden, sodass er mit seiner Mutter in Berlin aufwuchs. Er ging bis zur Reichspogromnacht in die 2. Klasse der Jüdischen Schule – seine Schule wurde in der Kristallnacht verbrannt. George erzählte den jungen Menschen, als seine Mutter am Morgen des 24.07.1939 ihm mitteilte, dass er nicht zur Schule müsse, wusste er nicht, dass es zugleich der Tag sein würde, wo sich beide das letzte Mal sehen würden. Seine Mutter organisierte George die Mitfahrgelegenheit über die sogenannten Kindertransporte nach England. So ging George mit seinen 7 Jahren alleine in ein fremdes Land.
Seine Mutter, Marie Spiegelglas, musste in Berlin Zwangsarbeit leisten bis sie am 27.01.1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.
George lebte in London, bis es durch die Bombenangriffen der Deutschen zu gefährlich wurde. Er lebte anschließend im ländlichen Raum mit vielen anderen jungen Menschen bis das Gebäude zum Hauptquartier der kanadischen Armee genutzt wurde. Diese bereiteten sich auf den Angriff in der Normandie vor. Georges Weg führte ihn anschließend nach Kanada und daraufhin in die USA wo sein Onkel lebte.
Mit seinem Onkel emigrierte George mit 17 Jahren nach Israel. In Israel lebt er bis heute mit seiner Frau Yael und seiner Familie. Seinen Vater traf er mit 34 Jahren in Australien wieder.
Vor fast genau zwei Jahren durften wir ihn das letzte Mal bei ihm und Yael zu Hause besuchen.
Wir sind unendlich dankbar, dass wir uns heute wiedersehen konnten. Toda, George. Und danke, lieber Rudi Pahnke – ohne dich wäre diese enge Verbindung zu Israel für uns nie möglich gewesen. George und Tamy treffen sich in den nächsten Tagen noch mit dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, bevor sie in der nächsten Woche wieder nach Hause fliegen.
Bündnismitglieder: Arkadij Schwarz und Thomas Thiele






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